Digitale Pacelli-Edition online

Screenshot Edition PacelliLetzten Mittwoch wurde die „Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli 1917-1929“ mit den ersten Dokumenten freigeschaltet. Die Pacelli-Edition setzt auf die von den Deutschen Historischen Instituten in Rom und London entwickelte Software „DENQ – Digitale Editionen Neuzeitlicher Quellen“, die schon für zwei andere Editionsprojekte eingesetzt wurde. Im Wesentlichen basiert DENQ auf einer Open-Source-XML-Datenbank, die durch PHP- und Java-Module erweitert wurde. Für die nun veröffentlichte Online-Edition wurde DENQ in zwei wichtigen Punkten weiterentwickelt. Den ganzen Beitrag lesen

Tagungsbericht: Virtuelle Forschungsplattformen

Der Bericht zur Tagung „Virtuelle Forschungsplattformen in den Geisteswissenschaften – Anforderungen, Probleme, Lösungsansätze“ (21./22.10.2009) hat Gisela Minn (Universität Trier) vor kurzem bei H-Soz-u-Kult eingestellt. Nach einem Überblick über die verschiedenen Vorträge, fass Minn das gemischte Ergebnis der Tagung zusammen: „Mit einigem Recht kann man feststellen, dass die Basisinfrastruktur für die computergestützte Forschungsarbeit in wesentlichen Teilbereichen besteht. […] Dennoch war man sich im Erfahrungsaustausch auch darüber einig, dass es zu einer koordinierten Strategie und verstärkter gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um eine breitere Akzeptanz der computergestützten Forschungsarbeit zu erzielen un den Weg für Forschungen in den e-Humanities zu bahnen“. Angesicht der mittlerweile großen – prinzipiell zu begrüßenden – Vielfalt der Projekte in diesem Bereich, wurde auch eine „institutsgrenzenüberschreitende Kooperation zur Entwicklung gemeinsamer Standards und zur Schonung von Ressourcen“ angemahnt. Der Weg zu einem virtuellen Arbeitsplatz sei noch weit, aber ein wesentlicher Schritt in diese Richtung sei getan.

Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult

Kodikologie und Paläographie im Digitalen Zeitalter

Der Frage, wie stark sich paläographische und kodikologische Forschung durch moderne Informationstechnologien verändert, ging im Juli letzten Jahres die Tagung „Kodikologie und Paläographie im Digitalen Zeitalter“ in München nach. Neue Forschungsfragen würden durch die technischen Weiterentwicklungen derzeit nicht geliefert werden, vielmehr arbeite man die alten Fragen ab, berichtet Georg Vogeler in seinem Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult (23.02.2010). Dabei ließen sich allerdings mit Hilfe des Computers neue Antworten finden. Kritisch angemerkt wurde aber, dass sich Softwarelösungen den Wissenschaftlern manchmal als „Black Box“ darstellten. Der Einsatz von Open-Source-Lösungen sowie eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Informatikern sollen dem entgegenwirken. Diskutiert wurde auch, dass dem Computer bestimmte Methoden – besonders aus dem kunsthistorischen und musikwissenschaftlichen Bereich – verschlossen blieben. Dem wurde gegenüber gestellt, dass mittlerweile „nicht nur binär konzipierte Fragen beantwortbar seien, sondern [der Rechnereinsatz] ausdrücklich auch „graue“ Ergebnisse liefern könne“.

Neben dem Tagungsbericht dürfte auch der bereits im Dezember in der Schriftenreihe des Instituts für Dokumentologie und Editorik erschienene Sammelband „Kodikologie und Paläographie im digitalen Zeitalter“ interessant sein. Er ist auf dem Kölner Universitäts-Publikations-Server abrufbar.

Online-Zeitschrift zur Altertumskunde zieht Bilanz

Seit März 2006 erscheint dreimal jährlich die „Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde“ (FeRA) kostenfrei zugänglich im Internet. Das Online-Journal wendet sich vor allem an Nachwuchswissenschaftler/-innen und ist thematisch sehr breit aufgestellt. Die Herausgeber, Stefan Krmnicek (Universität Frankfurt) und Peter Probst (Universität Hamburg), zogen nun in einem Beitrag zur 10. Ausgabe eine Bilanz, die gemischt ausfällt. Auf der einen Seite hätten „die Zeitschriftenbeiträge dank der online-Zugriffsmöglichkeit eine große Verbreitung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Fachkreise gefunden“. Auf der anderen Seite stellten die Herausgeber fest, dass im „Gegensatz zu dem großen Interesse der Leserschaft […] die Menge der eingereichten Manuskripte geringer als erwartet“ war. Die Ursache sehen Krmnicek und Probst im immer größer werdenden Zeitdruck für Doktoranden sowie in der immer noch zögerlichen Bereitschaft der Wissenschaftler/-innen im Internet zu publizieren.

Krmnicek, Stefan; Probst, Peter: Online-Zeitschrift, Altertumskunde und Nachwuchswissenschaft. Ein Erfahrungsbericht anlässlich der 10. Ausgabe von FeRA. In:  Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde 10 (2009). S. 1-6. [PDF]

Workshop „History turns digital“

Im Rahmen des Projektes „Zwangsarbeit 1939–1945. Erinnerungen und Geschichte“ wird vom Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin am 16. April ein eintägiger Workshop zum Thema „History turns digital“ organisiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung werden die Veränderungen stehen, die das Medium Internet in der Erinnerungskultur sowie der Geschichtsvermittlung und –forschung bewirkt. Dieses neue und innovative Medium der Geschichtsvermittlung und –auseinandersetzung wurde bisher kaum analysiert und ist in seinen Auswirkungen noch weitgehend unerforscht. Werden durch Interaktivität, Intermedialität und neue Formen der Kommunikation tatsächlich neue historische Narrative geschaffen und inwieweit verändert sich dadurch zugleich auch die Rezeption von Geschichte? Den ganzen Beitrag lesen